Bis vor zwei Wochen wusste ich noch gar nicht, was sie sein sollen. Aber bereits jetzt bin ich ein großer Fan davon.
Die Rede ist von Non-Fungible Tokens, auch oft NFT genannt.
Was sind NFTs?
NFTs sind grob gesagt ein Beweis, dass man etwas besitzt.
Um das ganze etwas greifbarer zu machen, hier ein Beispiel: wenn ich ein Gemälde bei einer Auktion ersteigere, dann gehört es mir. Ich kann es mit nach Hause nehmen und dort aufhängen – und sonst besitzt es niemand.
Im digitalen Zeitalter ist der Besitz von digitalen Medien etwas schwieriger. Einen Song auf Spotify kann sich jede*r anhören, er ist also für jede*n zugänglich und verliert deshalb auch mehr oder weniger an Wert, beziehungsweise Besonderheit.
Hier kommen NFTs ins Spiel. Konkret auf Musik bezogen kann ein NFT beispielsweise eine Sammlung der einzeln aufgenommenen Instrumente sein, die für einen Song aufgenommen wurden, oder die Cubase-Datei eines Songs.
Wenn ich ein NFT kaufe, habe ich also etwas Besonderes, denn NFTs werden meist nur in einer begrenzten Menge oder für eine kurze Zeit verkauft. Das kann sie super wertvoll machen, wenn es sich zum Beispiel um einen beliebten Song von Beyoncé handelt.
Wie NFTs unsere Wertschätzung von Musik ändern
Durch digitales Streaming ist Musik schon lange nicht mehr so viel wert, wie noch vor 30 Jahren. Wir kaufen uns keine CDs mehr, sondern skippen das neue Album von Fynn Kliemann nur mal schnell durch. Und wenn es uns nicht gefällt, gerät es bei uns schnell in Vergessenheit.
Durch NFTs kann die Wertschätzung eines Albums wieder erreicht werden. Wenn wir diese für zum Beispiel 50€ von dem neuen Album unseres Lieblingsartists kaufen, dann haben wir wieder etwas Besonders. Wir haben von dem Album mehr wie Andere, die den Release nur streamen können. Und dadurch, dass NFTs natürlich auch wertvoller werden können (so ähnlich wie Aktien, bloß viel einfacher), beschäftigen wir uns vielleicht intensiver mit dem Album.
Die Gefahr für Kunst durch die mögliche finanzielle Wertgewinnung
Bis dato klingt das ganze ja echt super. Dennoch hat die Idee von Non-Fungible Tokens auch eine große Schattenseite.
Denn dadurch, dass mit NFTs gut gehandelt werden kann, könnte eine “NFT-Szene” entstehen, welche sich nur mit der finanziellem Wertsteigerung von NFTs auseinandersetzt und mit diesen Handelt, ohne die Kunst dahinter zu kennen. Das ist vor allem für Fans doof, die im Falle einer limitierten Stückzahl viel schwieriger an gewisse NFTs kommen, so ähnlich wie die Reselling-Szene im Modebereich.
Alles in einem finde ich den Gedanken hinter NFTs dennoch super spannend. Vor allem für das Gefühl von Wert, welches ich beim digitalen Streaming etwas vermisse, sehe ich durch NFTs eine der Zeit entsprechenden Möglichkeit, dieses wieder zu erlangen.